Die Geschichte des Instituts
Das Berliner Psychoanalytische Institut blickt auf eine lange Geschichte zurück. Sigmund Freuds engste Mitarbeiter Karl Abraham und Max Eitingon hatten 1920 zusammen mit Ernst Simmel das erste psychoanalytische Institut der Welt mit »Poliklinik und Lehranstalt« gegründet. Mit seiner engen Verbindung von Praxis und Theorie, Lehre und Forschung wurde es zum Modell für zahlreiche weitere Institute in Europa und Amerika. Neben Wien und London wurde es bald zu einem bedeutenden Zentrum der psychoanalytischen Bewegung. Noch heute sind die seinerzeit in Berlin erarbeiteten Ausbildungsrichtlinien in ihren Grundzügen in der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung gültig. Bei der Verfolgung der Psychoanalyse Sigmund Freuds in Deutschland durch die Nationalsozialisten verlor das Berliner Institut seine Eigenständigkeit und wurde einem staatlichen Psychotherapie-Institut eingegliedert. 1951 kam es zur Neugründung des BPI, das personell identisch mit der 1950 gegründeten Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) war. Die Gruppe um Carl Müller-Braunschweig suchte eine entschlossene Rückbesinnung auf die Freudsche Psychoanalyse und wollte sich bewusst von den in der NS-Zeit eingegangenen Kompromissen absetzen.
Karl Abraham
Bereits 1951 wurde die neue Vereinigung in die Internationale Psychoanalytische Vereinigung (IPV) aufgenommen und von vielen Emigranten und ausländischen Kollegen über Jahrzehnte bei diesem Neuanfang aktiv unterstützt. In Erinnerung an den Begründer der Psychoanalyse in Deutschland wurde das BPI 1970 in »Karl-Abraham-Institut« umbenannt. Es ist eines von heute 14 Ausbildungsinstituten der DPV in der Bundesrepublik Deutschland.
»Die Gegenwart kann man nicht genießen ohne sie zu verstehen und nicht verstehen, ohne die Vergangenheit zu kennen.«
Sigmund Freud